Kühlwasserbehandlung

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Eine Kühlwasserbehandlung mit Ozon ist eine effektive und verhältnismäßig schonende Alternative zur Desinfektion des Wassers mit Chlor oder Bioziden. Ozon forciert einen nachhaltigen Biofilm – Abbau in den Anlagen und dient daher als zuverlässiges Mittel zur Legionellen – Prophylaxe. Ozon verfügt über ein relativ hohes Oxidationspotential und zersetzt deshalb nachweisbar Biofilme und reguliert die Bakterienpopulation im Kühlwasser. Für die Kühlwasserbehandlung mit Ozon ist die Verwendung einer spezifisch konzipierten Anlage erforderlich. Diese besteht aus einem vormontierten System mitsamt Umwälzpumpe, Messinstrumenten, Sandfilter, Vermischungs- und Ozonerzeugungseinheit. Ergänzend ist in die Konstruktion ein Überwachungsmodul eingelassen, das fortwährend die Arbeitsprozesse der Maschine kontrolliert. 

Die Kühlwasserbehandlung mit Ozon gliedert sich in zwei unterschiedliche Stufen mit jeweils unabhängigen Kreisläufen. Im ersten Arbeitsschritt fördert die Maschine Kühlturmwasser über einen Sandfilter aus der Kühltasse der Anlage und reichert das filtrierte Wasser mit Ozon an. Das ozonhaltige Kühlwasser wird in die Kühltasse zurückgeführt. Der jeweilige Anteil des Ozoneintrags wird permanent mit Hilfe der Überwachungseinheit geprüft. Ist der Kühlturm der Anlage betriebsbereit aber abgeschaltet, wird eine Stillstandschaltung aktiviert. Dieser Mechanismus initiiert eine umgehende Zwangsbehandlung des stehenden Kühlwassers.   

Da durch konstante Filtrationen Verunreinigungen aus dem Wasser der Anlagen entfernt werden, entzieht dieser Prozess mikrobiologischen Kulturen dauerhaft Nährstoffe. Zusätzlich können die abfiltrierten Schmutzpartikel kein im Wasser enthaltendes Ozon binden. Bakterien und gesundheitsschädliche Keime besitzen bislang keine Resistenzen gegen Ozon. Deshalb ist lediglich eine verhältnismäßig geringe Ozondosierung notwendig, um eine anhaltend effektive Desinfektionsleistung zu garantieren.   

In Deutschland greifen gesetzlich festgelegte Abwassergrenzwerte für Biozide und gebundenes Chlor. Für Ozon gelten keine diesbezüglichen Kennwerte, da der Stoff im Abwasser relativ schnell und ohne gesundheitsschädliche Nebenprodukte abgebaut wird. Das Konzept der Kühlwasserbehandlung mit Ozon ist aufgrund dieser Faktoren als objektiv umweltfreundliches Verfahren einzustufen, das gänzlich ohne die Verwendung aggressiver Chemikalien funktioniert.   

Kühltürme und Verdunstungsanlagen verdunsten Wasser für die Kühlung ihrer Systeme. Das Kühlwasser von offenen Kühlkreisläufen wird daher stets an die Umgebung abgegeben. Hat sich durch eine qualitativ minderwertige Desinfektion des Kühlwassers das Bakterium „ Legionella pneumophila" in derartigen Systemen angesiedelt, wird dieses durch Verdunstung mit der Außenluft verwirbelt. Das Stäbchenbakterium kommt zudem natürlicherweise im Grund- und Oberflächenwasser vor. 

Atmen Menschen mit einem schwachen Immunsystem den gefährlichen Erreger ein, infizieren sie sich mit der sogenannten „ Legionärskrankheit". Die klinischen Merkmale einer leichten Verlaufsform sind grippeähnliche Symptome In Verbindung mit Fieber. Eine fiebrige Lungenentzündung in Form des „Pontiac – Fiebers" tritt in diesen Fällen nicht in Erscheinung. Schwere Krankheitsbilder gehen stets mit dem lebensbedrohlichen „ Pontiac – Fieber" einher. Da das Bakterium bei immungeschwächten und alten Menschen schwere Verlaufsformen der Erkrankung hervorrufen kann, besteht seit dem Jahre 2001 eine bundesweite Meldepflicht für den Erreger. Ebenso zählen Raucher zu der Risikogruppe derer, die sich relativ schnell mit „ Legionelle pneumophila" infizieren können. 

Eine Wasserprobe, die den Wert von 100 koloniebildenden Einheiten ( kbE ) pro 100 ml Wasser übersteigt, belegt eine potentielle Gefährdungssituation für den Verbraucher. Erreicht eine Probe den Gefahrenwert von 10000 kbE, steigt das Erkrankungsrisiko signifikant an.


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